Mittelhessen, 14.07.21. Gestern Abend hat die Volksbank Mittelhessen siebzig sogenannter „Laien-Defibrillatoren“ an regionale Vereine und Initiativen verlost. Die Geräte im Gesamtwert von 100.000 Euro wurden im Rahmen des Förderwettbewerbes „Lebensretter“ live via Facebook vergeben. Spannende Gäste bereicherten die abendliche Online-Veranstaltung.
„Hoffentlich werden die Geräte niemals zum Einsatz kommen müssen“, wünschte sich Anna-Lena Wagner, die Moderatorin des Abends. Die Realität sieht leider anders aus: Es kommt immer wieder vor, dass Menschen ohne Vorwarnung einen plötzlichen Herzstillstand erleiden. Erst kürzlich war genau das dem dänischen Fußballer Christian Eriksen vor laufender Kamera passiert.
Eriksen konnte geholfen werden. Innerhalb kürzester Zeit waren Sanitäter mit Profi-Ausrüstung bei dem bewusstlosen Spieler. Doch die meisten Fälle plötzlichen Herzstillstandes treten nicht bei Europameisterschaften, sondern beim Lokalderby zwischen ambitionierten Amateuren auf. Es kann jederzeit und jeden treffen.
Ob nach dem Freundschaftsspiel beim Nachbarverein oder beim gemütlichen Ausflug mit den Wanderfreunden.
Im Falle des Falles ist schnelles Handeln gefragt. Wenn nicht sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden, sinken die Überlebenschancen für den Betroffenen im Sekundentakt. Neben Herzdruckmassage und der Beatmung ist oft der Einsatz eines Defibrillators notwendig. Automatisierte externe Defibrillatoren (AED) können auch von Laien bedient werden. Entscheidend ist nur: Es muss ein Gerät in der Nähe sein.
„Mit der Spende von siebzig Defibrillatoren möchte die Volksbank Mittelhessen die medizinische Infrastruktur in der Region verbessern und ihren Teil dazu beitragen, dass das Netz dieser lebensrettenden Geräte noch dichter wird“, so die Generalbevollmächtigte Natalija Korbmacher zum Auftakt der Veranstaltung. Die Defibrillatoren sollen an Treffpunkten mit hoher Besucherfrequenz, zum Beispiel in Vereinsheimen oder an Sportplätzen, installiert werden.
Sebastian Kirchner vom Deutschen Roten Kreuz war einer der Gäste des Abends. Er berichtete, dass in Deutschland nur etwa vierzig Prozent der Menschen bereit sind, in Notfällen Hilfe zu leisten. Das sei ein verhältnismäßig geringer Anteil. Viele fühlen sich unsicher, da der letzte Erste-Hilfe-Kurs schon zu lange zurückliegt. Mit herzlichen Worten appellierte er an die Zuschauer, einen Auffrischungskurs zu belegen, um im entscheidenden Moment entschieden handeln zu können. Kirchner erklärte sehr anschaulich, wie die Defibrillatoren funktionieren und warum diese auch von Nicht-Profis intuitiv bedient werden können.