- Rekordjahr mit gesundem Wachstum auf beiden Seiten der Bilanz
- Sieben Prozent Dividende für die Mitglieder
Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen
Giessen, 29.04.2014
Gestern Abend begrüßte Dr. Peter Hanker, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen, rund 400 Mitgliedervertreter zur diesjährigen Vertreterversammlung. Deutschlands mitgliederstärkste Volksbank blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Alle wesentlichen Bilanzkennzahlen konnten im vergangenen Geschäftsjahr weiter verbessert werden. Sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft verzeichnete die Bank ein solides Wachstum. Zum Stichtag waren 187856 Mitglieder an der Volksbank Mittelhessen mit einer genossenschaftlichen Einlage beteiligt.
Dr. Hanker führte durch die Zahlen 2013 und berichtete über wesentliche Ereignisse. Die Vertreterversammlung, höchstes Organ der Genossenschaft, stellte den Jahresabschluss fest und folgte dem Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung. Die Ausschüttung an die Mitglieder beträgt, wie bereits in den Jahren zuvor, sieben Prozent auf die eingezahlten Anteile.
Geschäftsentwicklung und Bilanzsumme
Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 31. Dezember 2013 gegenüber dem Vorjahr um 130 Millionen Euro auf 6.509 Millionen Euro, was einer Steigerung von 2 Prozent entspricht. Bereits zum vierten Mal in Folge konnte diese zentrale Kenngröße gesteigert werden. Die Volksbank Mittelhessen verfügte im Berichtsjahr über ausreichende Liquidität und Risikotragfähigkeit, um Kreditwünsche jederzeit erfüllen zu können. So stiegen die Kundenforderungen gegenüber dem Vorjahr auf 3.805 Millionen Euro (plus 87 Millionen Euro bzw. 2,3 Prozent). Insgesamt hat die Volksbank Mittelhessen 709 Millionen Euro an neuen Darlehen ausgegeben. Diesen standen Tilgungsleistungen der Kunden in Höhe von 596 Millionen Euro gegenüber. Die Forderungen an Kunden sind nahezu paritätisch auf das Privat- und das Firmenkundensegment verteilt: 54,7 Prozent entfallen auf das Firmenkundengeschäft und 45,3 Prozent auf das Privatkundengeschäft. Die Streuung der Kredite nach Größenklassen und Branchen ist gut. Zu den Wachstumsträgern gehörten 2013 sowohl das Geschäft mit privaten Wohnbaudarlehen als auch die Unternehmensfinanzierungen für den heimischen Mittelstand. Der Bestand eigener Wertpapiere summierte sich am Jahresende 2013 auf 1.748 Millionen Euro, ein Plus von 174,9 Millionen Euro.
Auch auf der Passivseite der Bilanz ist die Volksbank Mittelhessen trotz anhaltender europäischer Niedrigzinspolitik gewachsen. In Summe konnten die Gesamteinlagen um 136 Millionen Euro oder 2,6 Prozent auf 5.479 Millionen Euro gesteigert werden. Kurzfristige Festgelder, Sicht- und Spareinlagen standen im Fokus der Kundennachfrage. Das Kundendepotvolumen (einschließlich der Fonds der Union Investment, aber ohne eigene Inhaberschuldverschreibungen) stieg im Zuge der allgemeinen Börsenentwicklung um 2,9 Prozent auf 1.584 Millionen Euro.

Eigenkapitalbasis weiter gestärkt
Im Berichtsjahr konnte das bilanzielle Eigenkapital um 58,5 Millionen Euro gestärkt werden. Zuführungen zum Eigenkapital in Höhe von 62 Millionen Euro stehen Rückgänge bei den nachrangigen Verbindlichkeiten sowie den Genussrechten in Höhe von 3,5 Millionen Euro gegenüber. Mit insgesamt 618,4 Millionen Euro ist die bilanzielle Eigenkapitalausstattung der Volksbank Mittelhessen überdurchschnittlich gut. Die 187856 Mitglieder der Bank hielten zum Stichtag Geschäftsanteile in Höhe von mehr als 64 Millionen Euro.
Mit den Beschlüssen der Vertreterversammlung steigt die Kernkapitalquote der Volksbank Mittelhessen auf Basis der am 31. Dezember 2013 gültigen Eigenmittelbestandteile auf 11,4 Prozent. Damit ist die Volksbank Mittelhessen auch im Hinblick auf die verschärften Anforderungen durch Basel III gut aufgestellt.
Ergebnisrechnung 2013
Der Zinsüberschuss der Volksbank Mittelhessen summierte sich zum Ende des vergangenen Jahres auf 149,5 Millionen Euro. Damit beträgt dieser Ergebnisbeitrag (Zinsspanne) 2,33 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gegenüber 2,18 Prozent im Jahr 2012. Der Provisionsüberschuss in Höhe von 51,2 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert leicht und stellt sich mit 0,8 Prozent zur durchschnittlichen Bilanzsumme dar.
Zum Stichtag addierten sich die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen auf 121,9 Millionen Euro. Der Personalaufwand (74,0 Millionen Euro) lag tarifbedingt um 0,6 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Die anderen Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich um 2,8 Millionen Euro (41,8 Millionen Euro).
Zum 31. Dezember 2013 lag die Cost-Income-Ratio der Volksbank Mittelhessen bei 59,86 Prozent. Die Bank beschäftigte 1362 Mitarbeiter. 92 Nachwuchsbanker absolvieren ihre Ausbildung bei einem der wichtigsten kaufmännischen Ausbildungsbetriebe der Region.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung liegt mit 81,7 Millionen Euro 18,2 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis. Dank der hohen Qualität des Kreditportfolios und dem allgemeinen Konjunkturaufschwung blieb das gesamte Bewertungsergebnis in Höhe von -2,6 Millionen Euro unter dem geplanten Wert. Alle Forderungen sind vorsichtig bewertet. Sämtliche erkennbaren
Risiken wurden durch Wertberichtigungen und Rückstellungen abgedeckt.
Unter Berücksichtigung aller Bewertungen verbleibt für das Geschäftsjahr 2013 ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 79,2 Millionen Euro bzw. 1,23 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 9 Millionen Euro.
Der gesamte Steueraufwand liegt im Geschäftsjahr 2013 bei 12,8 Millionen Euro. Die Ertragssteuern des Jahres 2013 beinhalten Steuererstattungen und Auflösungen von gebildeten
Rückstellungen für Vorjahre in Höhe von 6,0 Millionen Euro.
Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken werden 40 Millionen Euro zugeführt. Es verbleibt ein Jahresüberschuss nach Steuern und Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 26,4 Millionen Euro, nach 15,8 Millionen Euro im Jahr 2012.
Der Vorstand schlug der Vertreterversammlung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von 26.398.785,86 Euro – unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von 418.086,57 Euro sowie nach den im Jahresabschluss mit 16.000.000,00 Euro ausgewiesenen Einstellungen in die Rücklagen (Bilanzgewinn von 10.816.872,43 Euro) – wie folgt zu verwenden:
- Ausschüttung einer Dividende von 7 Prozent: 4.418.515,58 Euro
- Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen:
a) Gesetzliche Rücklage: 3.000.000,00 Euro
b) Andere Ergebnisrücklagen: 3.000.000,00 Euro
- Gewinnvortrag auf neue Rechnung: 398.356,85 Euro
Gesellschaftliches Engagement
Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung kommt die Volksbank Mittelhessen gerne nach. Mit insgesamt 1,4 Millionen Euro wurden im Berichtsjahr zahlreiche soziale und gemeinnützige Initiativen und Vereine durch Spenden und Sponsoringmitteln unterstützt. Unter dem Leitgedanken „mitverantwortung“ bündelt die Volksbank Mittelhessen sämtliche Aktivitäten des gesellschaftlichen Engagements.
Gesetzliche Prüfung, Genehmigung des Jahresabschlusses und Verwendung des Jahresüberschusses 2013
Das von Volksbankvorstand Hans-Heinrich Bernhardt vorgetragene zusammengefasste Prüfungsergebnis des Genossenschaftsverbandes e.V. erteilt der Bank den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die anwesenden Vertreter genehmigten den Jahresabschluss und entlasteten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Sie stimmten außerdem dem Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinnes sowie einer Dividende in Höhe von sieben Prozent zu.
Veränderungen im Aufsichtsrat
Mit Ablauf der Wahlperiode schieden turnusgemäß die Herren Prof. Dr. Michael Kirk, Gerald Engeland und Michael Kraft aus dem Aufsichtsrat aus. Die Herren stellten sich für eine Wiederwahl zur Verfügung und wurden durch die Vertreterversammlung für eine weitere Amtsperiode in das Gremium berufen. Durch den Ablauf der Wahlperiode endet ebenso die Amtszeit der von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gewählten Aufsichtsratsmitglieder. Die Neuwahlen von fünf Arbeitnehmervertretern fanden im April statt. Folgende Aufsichtsratsmitglieder wurden in das Gremium gewählt:Andrea Höfner, Karl-Michael Habermehl, Michael Hahn, Frank Hettche und Volker Schüßler. Frau Andrea Höfner wurde zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Ausblick
Das geschäftliche Umfeld und die Entwicklung der Kreditgenossenschaften werden nach unserer Einschätzung im kommenden Jahr von der zu erwartenden sich stabilisierenden
wirtschaftlichen Lage in Europa geprägt sein. Von entscheidender Bedeutung wird in diesem Kontext die künftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sein. Bei steigenden Anforderungen an die Produkt- und Beratungsqualität rechnen wir damit, dass der Wettbewerbsdruck im Einlagengeschäft weiter zunimmt. In diesem Umfeld erwarten wir ein moderates Wachstum unseres bilanziellen Kundenkreditgeschäftes. Auch bei den Einlagen gehen wir von leichten Steigerungen aus. Mit marktgerechten Konditionen, attraktiven Produkten und kompetenter Beratung wollen wir unsere Position weiter festigen. Für die Ertragslage ist in den nächsten beiden Jahren die Entwicklung der Zinsspanne von entscheidender Bedeutung. Das niedrige Zinsniveau setzt in Verbindung mit sehr niedrigen Margen im Einlagengeschäft den Zinsüberschuss unter Druck. Im Kreditgeschäft rechnen wir mit stabilen Margen. Die risikoorientierte Kreditvergabepolitik und -bepreisung stehen hier im Vordergrund.