Gießen – Am Montagabend hieß Volksbankvorstand Rolf Witezek mehr als 450 Gäste in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen herzlich willkommen. Geladen hatte der Bereich VermögensManagement der Volksbank Mittelhessen. Bereits seit einigen Jahren ist es Tradition, interessante Gastreferenten einzuladen, die klare Standpunkte zur Kapitalmarktentwicklung beziehen und den Anlegern Rede und Antwort stehen. In diesem Jahr konnte die Bank Philipp Vorndran, Börsenstratege der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, gewinnen.
Bereits früh nach Ausbruch der Finanzmarktkrise hat das Haus Flossbach von Storch wichtige kritische Fragen gestellt und die These der finanziellen Repression in die Investitionsüberlegungen eingebracht. Diese Politik der schleichenden Staatsentschuldung zeichnet sich dadurch aus, dass die Realzinsen, sprich die Zinsen nach Abzug der Inflation, künstlich unterhalb des Wirtschaftswachstums gehalten werden. Dabei führt die zinslose Inflation zu negativen Realrenditen. Vorndran stellte dar, dass diese Strategie in der Vergangenheit bereits mehrfach zur Anwendung kam. So betrug 1945 nach dem zweiten Weltkrieg die Staatsverschuldung der USA 116 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). 1955 waren es nur noch 66 Prozent. In den Siebzigern war die Schuldenlast sogar auf 30 Prozent des BIP geschrumpft. Was war passiert? Die USA wuchsen innerhalb weniger Jahre regelrecht aus ihren Schulden heraus. Denn die Realzinsen lagen – staatlich gesteuert – jahrelang konsequent unter den Wachstumsraten des us-amerikanischen BIP.
„Aus unserer Sicht, ist es sinnvoll, gerade in Zeiten der zinslosen Inflation, auch über die Investition in Aktien nachzudenken. Denn Aktieneigentum bedeutet Mitbesitz an Unternehmen, Maschinen, Immobilien, Marken und Patenten. Der Aktionär partizipiert an der gesamten Wertschöpfung des Unternehmens.“, erläuterte Andreas Lenzer, Direktor VermögensManagement der Volksbank Mittelhessen. Entscheidend ist die breite Diversifikation in verschiedene Anlageformen.
Mit dem VermögensManagement verfolgt die Volksbank Mittelhessen einen ganzheitlichen und vor allem individuellen Ansatz zur Betreuung größerer Vermögenswerte, basierend auf einer strategischen Vermögensplanung. Andreas Lenzer, Direktor VermögensManagement, und Klaus Arnold, Direktor VermögensManagement Privatkunden, stellten dem Publikum im Anschluss an den Fachvortrag ihren Verantwortungsbereich und ihre Sicht der Dinge vor. Nach weiteren Denkanstössen luden die beiden Herren ihre Gäste zum regen Gedankenaustausch und einem gemeinsamen Abendimbiss ein.